Die Erzeugung des Grundtons beim Didgeridoo basiert auf dem Prinzip der Polsterpfeife, die auch das Model für die Erzeugung der menschlichen Stimme durch durch die Stimmlippen darstellt.
Beim Anblasen einer offenen Röhre geeigneter Größe werden die Lippen (als Polster) in Schwingung versetzt. Deshalb hat das Model den Namen Polsterpfeife. Alle Musikinstrumente, die diesem Prinzip folgen, sind die einzigen, deren Tonerzeuger ein menschliches Organ ist. Das verwendete Material spielt dabei überhaupt keine Rolle, da es keine funktionelle bedeutsame Eigenschwingung ausführt. (vgl. Wikipedia: Polsterpfeife).
Daraus ergeben sich für unser Didgeridoospiel zwei ganz wichtige Aspekte:
Die Töne die man bei Blechblasinstrumenten mit den Lippen (Polsterpfeife) erzeugen kann, bilden, unabhängig von der Stimmung, immer feste Intervalle. Grundton - Oktave - Quinte - Quarte - große Terz - kleine Terz usw.. Nach oben werden die Intervalle immer enger, es sind bis 16 Naturtöne/Obertöne möglich. Obertöne klingen eigentlich bei jedem Ton mit, außer beim Sinuston. Die meisten Naturtöne bekommt man auf dem Waldhorn und dem Alphorn, und je länger das/die Instrument/Röhre umso mehr Naturtöne kann man blasen. Ein Trompeter bekommt normalerweise 6 Naturtöne (c,g,c,e,g,c), wenn er die Ventile nicht nutzt
Der Bernoulli-Effekt sorgt dafür, dass Flugzeuge fliegen können. (Überrdruck und Unterdruck an Tragflügeln). Beim Didgeridoo-Spiel hat er eine grundlegende Funktion im Model der Polsterpfeife.
Die verschlossenen, seitwärts angespannten Lippen (= Polster) werden durch den erzeugten Lungenluftdruck geöffnet. Die Druckdifferenz inner- und außerhalb des Lippenbereichs wird damit schlagartig ausgeglichen. Durch die nunmehr zwischen den Lippen beschleunigt strömende Luft entsteht hier ein Unterdruck, der wieder zum Lippenverschluss führt (Bernoulli-Kraft). Diese werden aber durch den gleichbleibenden Anblas-Luftdruck sofort wieder gesprengt usw. Das Schwingen ergibt sich also aus der Kombination von Anblasdruck und Lippenspannung,